Tagcloud: Reportage

Zwangsräumung: Vertrieben zu werden aus dem eigenen Haus. Das mussten Gabriela und Martin erleben. Sie schlitterten mit ihrem Buchverlag in eine Krise, konnten Bankkredite nicht bedienen. Und wurden deshalb zwangsgeräumt.

Hasskommentare in Foren-Spalten, Verunglimpfungen auf Facebook oder Twitter. Noch nie wurde so viel übereinander geurteilt, gelästert und gehetzt, wie seit dem Aufkommen der sozialen Medien. Die Meinungsäußerer - natürlich immer im Recht und bestens informiert!

Komm in mein Leben!

Reportagen, RTL Nachtjournal-Spezial

Brustkrebs! Eine Diagnose vor der alle Frauen Angst haben. Für "37 Grad" haben wir ein halbes Jahr lang drei Frauen mit dieser Krankheit begleitet. Wie gehen sie mit der Diagnose um, was bedeutet dies für die Partnerschaft, und wie verändert sie sich dadurch?

Seit dem Flüchtlingsstrom 2015 gibt es kaum ein Thema, das so kontrovers diskutiert wird wie die Seenotrettung von Gefüchteten im Mittelmeer. Für „37 Grad“ wollten wir wissen, wie die Arbeit einer Crew ausschaut und haben Titus (26) aus Berlin begleitet. Wir waren bei seiner ersten Mission an Bord der „Iuventa“ dabei, das im Mittelmeer vor der Küste Libyens Flüchtlinge an Bord nimmt, die in Seenot geraten sind.

Die Zahl der Berufstätigen, die unter die Schwelle der Armutsgefährdung fallen, hat sich zwischen 2004 und 2014 verdoppelt. Damit ist die Erwerbsarmut in der Bundesrepublik stärker gestiegen als in jedem anderen EU-Land.
Für "37 Grad" haben wir Menschen begleitet, die mehr als einen Job brauchen, um finanziell über die Runden zu kommen. Die Bundesagentur für Arbeit registrierte 2017 3,26 Millionen Mehrfachbeschäftigte.

Nick Hein ist Deutschlands bekanntester Käfigkämpfer und bei Facebook ein Sprachrohr vieler Polizisten. Mit dem ehemaligen Bundespolizisten schaut sich benstar für Pro7/taff an sozialen Brennpunkten um. 

Als "Abschaum" werden die Bewohner der Hamburger Chaussee 63 von vielen beschimpft. Hier ziehen die meisten ein, weil die Alternative Obdachlosigkeit wäre. Doch wer sind diese Menschen, die in insgesamt 266 Einzimmerwohnungen à 22 Quadratmeter leben?
Für das prämierte ZDF-Reportageformat „37 Grad“ haben wir ein halbes Jahr lang den Hausmeister Joop Snel und mehrere Bewohner des sogenannten "Bullenklosters", einem Wohnsilo in Kiel, begleitet.

Thomas Kundt hat es sich zum Beruf gemacht, Viren und Bakterien zu bekämpfen. Der Leipziger ist Desinfektionsprofi und gerade so gefragt wie nie. Warum der Job jedoch zur Zeit an seine Grenzen bringt, hat er  uns für „taff" verraten.
Der Desinfektions-König: Bei ihm haben Viren und Bakterien keine Chance. benstar hat ihn einen Tag lang für eine Reportage begleitet.



Loverboys geht es nicht um Liebe. Sie wird nur vorgetäuscht, um die Opfer zu manipulieren. Loverboys sind Zuhälter. Im ZDF deckt die "37°"-Reportage "Verratene Liebe" am Dienstag, 18. August 2020, 22.15 Uhr, die Masche der Loverboys auf. Autorin Natalie Suthor lässt Opfer zu Wort kommen, die sich trauen, ihre Geschichte zu erzählen.

Anderthalb Jahre hat die Produktion dieses Films gedauert. Nathalie Suthor:
"Fassungslos über diese Methode stellte ich aber auch immer wieder die gleiche Frage: Wieso reagiert man nicht mit aller Vehemenz, wenn der Freund einen dazu auffordert, sich zu prostituieren? Vor allem, wenn dieser Mann noch kurz zuvor von der großen Liebe gesprochen hat?! Im Nachhinein stellen sich die meisten Opfer die gleiche Frage und dann setzt das ein, was diese Frauen oft bis an ihr Lebensende mit sich herumtragen: Scham! Immer wieder hörte ich: „Ich schäme mich so, dass ich das habe mit mir machen lassen und deswegen habe ich keine Hilfe verdient.“

Und das war für mich dann oft noch unbegreiflicher, denn für mich waren sie eindeutig Opfer. „Mir kann das nicht passieren“, sagen nur die, die diese perfide Masche erheblich unterschätzen. Meine Hoffnung ist, dass irgendwann jeder Mensch so gut über die Methoden dieser sogenannten Loverboys Bescheid weiß, dass die Bemühungen dieser Menschenhändler ins Leere laufen."



Auf die 37 Grad-Reportage "Verratene Liebe - Die Masche der Loverboys" haben wir tolles Feedback bekommen. Nicht nur, dass sich 2,4 Millionen Zuschauer für die erschütterndem Frauen-Geschichten interessiert haben. Besonders gefreut haben wir uns über die Reaktionen zum Film und da am meisten über die der betroffenen Frauen, die mutig und offen genug waren, uns ihr Schicksal anzuvertrauen, obwohl  sie weiterhin nur das schlimmste von ihren ehemaligen Peinigern zu erwarten haben. Danke Katharina, danke Elena, danke Sandra Norak, die uns auf Facebook und Instagram geschrieben hat:
"Danke liebe Nathalie Suthor und das ganze Team von 37 Grad, dass ihr uns Betroffenen mit diesem Film eine Stimme gegeben habt. Nathalie hat sehr lange an dem Film gearbeitet und immer Geduld gehabt, war immer hilfsbereit, achtsam und einfühlsam. Liebe Nathalie, von der ich weiß, dass du hier liest: ich danke dir aus tiefstem Herzen für diesen enorm wichtigen und exzellenten Aufklärungsbeitrag. Es war eine sehr angenehme Zeit mit euch und ihr habt geholfen, dieses große Stigma, was leider auf den Betroffenen liegt, wieder ein großes Stück weiter aus der Welt zu räumen. Ich bin froh, euch zu kennen. Ihr helft, Mädchen und Frauen vor diesem Abgrund zu bewahren. Und ihr helft, dass sie nicht in ihrer Scham verstummen, sondern sich öffnen und Hilfe suchen. Danke, danke, danke an euch und auch an alle anderen, die für Aufklärung arbeiten. Wir machen weiter!"



Loverboys geht es nicht um Liebe, wie es der Begriff vermuten lassen könnte. Liebe wird von den Tätern nur vorgetäuscht, um ihre Beute zu manipulieren. Loverboys sind Zuhälter. Sie lauern vor Schulen, sie tarnen sich im Internet – ihre Opfer: weiblich, möglichst jung und oft einsam. Ganz normale Mädchen und junge Frauen, die erst emotional abhängig gemacht werden, um sie dann in die Prostitution zu locken. "Wenn du mich liebst, gehst du für mich anschaffen!" Mit dieser Masche gelingt es immer mehr sogenannten Loverboys, Mädchen in die Prostitution zu zwingen. Wer sagt, "das könnte mir nicht passieren", unterschätzt diese Masche, die immer erfolgreicher wird.Wer sind die Loverboys? Wie schwer ist es, die Täter zu überführen? Die Dunkelziffer der Loverboy-Masche ist hoch, denn vielen Frauen fehlt das Opferbewusstsein, und sie schämen sich, auf diese Masche reingefallen zu sein. In dem Film kommen die Opfer zu Wort, trauen sie sich, ihre Geschichte zu erzählen.






 


In Deutschland hält sich das Bild der selbstbestimmten, emanzipierten Prostituierten, die sexuelle Handlungen verkauft wie eine beliebige Dienstleistung. Man spricht von "Sexarbeiterin" und ignoriert die Auswirkungen auf einzelne Personen und die Gesellschaft.

Weltweit bieten geschätzte 40 Millionen Menschen, meist Frauen, ihren Körper als Ware an. Wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass Prostituierte durch ihre Tätigkeit in hohem Maß Gefährdungen und Schädigungen an Leib und Seele ausgesetzt sind. Frauen, die jahrelang als Prostituierte tätig waren und den Ausstieg geschafft haben, glauben, dass es kaum jemanden gibt, der sich wirklich freiwillig prostituiert: "Wenn man 20 Freier am Tag bedienen muss, das ist physisch und auch psychisch nicht zu ertragen."

"Der Blick des Freiers überträgt sich auf jede Frau außerhalb der Prostitution", warnt Traumatherapeutin Ingeborg Kraus. Psychotherapeut Lutz Besser betont: "Wenn Frauen als Konsumgut weiter in der Prostitution ungeschützt existieren, dann führt das dazu, dass Gleichberechtigung noch in weiter Ferne ist."

Die schwedische Gesellschaft hat mit dem Verbot des Sexkaufs im Jahr 1999 gute Erfahrungen gemacht und sieht die Rechte der Frauen gestärkt. Immer mehr Länder wie etwa Frankreich folgen Schweden in dieser Auffassung. Ist das nordische Modell das richtige und der deutsche Weg gescheitert?



In Deutschland hält sich das Bild der selbstbestimmten, emanzipierten Prostituierten, die sexuelle Handlungen verkauft wie eine beliebige Dienstleistung. Man spricht von "Sexarbeiterin" und ignoriert die Auswirkungen auf einzelne Personen und die Gesellschaft.

Weltweit bieten geschätzte 40 Millionen Menschen, meist Frauen, ihren Körper als Ware an. Wissenschaftliche Untersuchungen belegen, dass Prostituierte durch ihre Tätigkeit in hohem Maß Gefährdungen und Schädigungen an Leib und Seele ausgesetzt sind. Frauen, die jahrelang als Prostituierte tätig waren und den Ausstieg geschafft haben, glauben, dass es kaum jemanden gibt, der sich wirklich freiwillig prostituiert: "Wenn man 20 Freier am Tag bedienen muss, das ist physisch und auch psychisch nicht zu ertragen."

"Der Blick des Freiers überträgt sich auf jede Frau außerhalb der Prostitution", warnt Traumatherapeutin Ingeborg Kraus. Psychotherapeut Lutz Besser betont: "Wenn Frauen als Konsumgut weiter in der Prostitution ungeschützt existieren, dann führt das dazu, dass Gleichberechtigung noch in weiter Ferne ist."

Die schwedische Gesellschaft hat mit dem Verbot des Sexkaufs im Jahr 1999 gute Erfahrungen gemacht und sieht die Rechte der Frauen gestärkt. Immer mehr Länder wie etwa Frankreich folgen Schweden in dieser Auffassung. Ist das nordische Modell das richtige und der deutsche Weg gescheitert?

"Bis dass der Tod uns scheidet", darauf hoffen Paare, wenn sie heiraten. Doch das Versprechen halten nicht alle ein. Jedes dritte Paar wird in Deutschland geschieden, viele nach über 26 Jahren.

Trennungen in dieser Lebensphase sind häufig dramatisch. Ein gemeinsames Leben nach so langer Zeit aufzulösen, ist ein tiefer Einschnitt. Und dann die Frage: Gibt es nicht noch eine Chance, auch den Rest zu schaffen? Oder ist die Liebe endgültig verloren gegangen?



Sie sind Palliativ-Krankenschwestern im Klinikum Großhadern in München. Wie viele Menschen sie beim Sterben begleitet haben, können sie gar nicht mehr sagen. Für sie gehört der Tod zum Leben dazu.

"Für mich ist es vollkommen normal, wie sie aussehen, wie sich ihre Hautfarbe ändert und wie auch die Wärme ihres Körpers nachlässt. Und da es für mich so natürlich und gleichzeitig normal geworden ist, ist es immer wieder ein kleines Wachrütteln, wenn andere Leute im Gespräch zu mir sagen, dass sie Angst davor haben", so Sarah Loy.
Seit einem Jahr kommen durch die Corona-Pandemie noch spezielle Hygieneschutzvorkehrungen hinzu. Angehörige dürfen die Patienten nur eine Stunde am Tag besuchen oder sie müssen ganz dableiben. Dies bedeutet für die Palliativ-Krankenschwestern eine noch größere Arbeitsbelastung.

Die Sendung begleitet Sarah Loy und Michaela Beyer bei ihrer Arbeit im Klinikum und privat. Wie gehen sie mit dem, was sie erleben, um? Was ziehen sie daraus für ihr eigenes Leben? Außerdem kommt ein Seelsorger des Klinikums zu Wort, der seine besonderen Erfahrungen während der Corona-Pandemie 2020/2021 schildert.



Sie sind Palliativ-Krankenschwestern im Klinikum Großhadern in München. Wie viele Menschen sie beim Sterben begleitet haben, können sie gar nicht mehr sagen. Für sie gehört der Tod zum Leben dazu.

"Für mich ist es vollkommen normal, wie sie aussehen, wie sich ihre Hautfarbe ändert und wie auch die Wärme ihres Körpers nachlässt. Und da es für mich so natürlich und gleichzeitig normal geworden ist, ist es immer wieder ein kleines Wachrütteln, wenn andere Leute im Gespräch zu mir sagen, dass sie Angst davor haben", so Sarah Loy.

Die beiden Krankenschwestern betreiben inzwischen einen erfolgreichen Internetblog, in dem sie über ihre Arbeit schreiben. Sie wollen den Schrecken vor dem Sterben nehmen und die Begeisterung für ihre Arbeit teilen. Über 2.000 Abonnenten folgen inzwischen den beiden. Sie teilen Bilder, die das Leben zeigen und Texte, die den Tod beschreiben, immer liebe- und respektvoll.

"Meinen ersten lächelnden Verstorbenen werde ich nie vergessen - und Ela wohl auch nicht: Wir waren zusammen im Dienst, als der Patient verstorben ist. Es war ein Anblick, den wir kaum glauben konnten. Es war so schön! Anders kann man es nicht beschreiben. Unfassbar, aber so schön. Der Tod macht uns Angst und schmerzt. Und auch mir macht er immer wieder Angst und tut weh. Aber er ist gleichzeitig auch so friedlich, sanft und würdevoll."

Seit einem Jahr kommen durch die Corona-Pandemie noch spezielle Hygieneschutzvorkehrungen hinzu. Angehörige dürfen die Patienten nur eine Stunde am Tag besuchen oder sie müssen ganz dableiben. Dies bedeutet für die Palliativ-Krankenschwestern eine noch größere Arbeitsbelastung.

Die Sendung begleitet Sarah Loy und Michaela Beyer bei ihrer Arbeit im Klinikum und privat. Wie gehen sie mit dem, was sie erleben, um? Was ziehen sie daraus für ihr eigenes Leben? Außerdem kommt ein Seelsorger des Klinikums zu Wort, der seine besonderen Erfahrungen während der Corona-Pandemie 2020/2021 schildert.

Rund 8500 schwer kranke Patientinnen und Patienten aus Deutschland stehen auf der Warteliste für ein Organ. Sie hoffen auf eine Niere, ein Herz oder eine Lunge. 

In Deutschland ist die Organspendenbereitschaft sehr gering, doch Tausende warten auf ein Spenderorgan, um weiterleben zu können. Der 48-jährige Dirk, der seit 2016 mit einem Kunstherz lebt, hatte starke Bandscheibenbeschwerden. Eine Untersuchung ergab, dass sein Körper eine hohe Bakterienbelastung aufweist. Sofort wurde er in das Herzzentrum Berlin eingewiesen und als HU (High Urgency) gelistet. Nur ein Spenderherz wird seine Situation verbessern können doch die Wartezeit in Deutschland beträgt bis zu einem Jahr.  

Bei der 24-jährigen Anita wurde eine seltene Erberkrankung festgestellt. Seit 2021 hofft sie auf eine neue Niere. Die durchschnittliche Wartezeit drauf beträgt acht bis zehn Jahre. Eine Alternative könnte eine Lebendspende von Familienmitgliedern sein – ein sensibles Thema zwischen Anita und ihrer Verwandtschaft.  

Der 33-jährige Robert brauchte nach einer jahrelangen chronischen Erkrankung eine neue Leber. Als sein Gesundheitszustand sich zunehmend verschlechterte, wurde er gelistet. Nach langem Warten, kam endlich der ersehnte Anruf. 

Dass Björn als gelernter Koch einmal obdachlos werden würde, hätte er selbst nicht geglaubt. Doch er ist einfallsreich und anpassungsfähig. Dabei wird ihm vor allem sein Rad zum Retter.

Wegen eines Zerwürfnisses mit seiner Vermieterin verliert Björn 2019 seine Wohnung – von heute auf morgen. Er kann nirgendwo hin. Als einer von rund 6000 Obdachlosen in Köln beginnt er, seinen Kummer mit zu viel Alkohol zu betäuben.

Homeless on tour

Dann besinnt er sich jedoch und kauft mit seinem letzten Geld ein gebrauchtes Fahrrad. Tagelang fährt er durch die Natur und findet neue Lebenskraft: "Ohne Rad wäre ich untergegangen!" Dann kommt ihm die Idee, auf Social Media von seinem Leben zu erzählen und Kochtipps zu geben.

2022 gründet Björn seinen eigenen YT-Kanal "Homeless on tour". Damit hat er eine weitere Beschäftigung im Alltag. Mit einer kleinen Kamera filmt er sich bei seinen Radtouren, nimmt Koch-Tutorials mithilfe seines Campingkochers auf. Sein großer Wunsch ist es, sich irgendwann einen Fahrradwohnwagen bauen zu können, mit dem er dann durch ganz Deutschland fahren will. Dafür spart er.

Traum vom Fahrradwohnwagen

Etwas Geld verdient sich Björn mit dem Sammeln von Pfandflaschen und mit Betteln. Vor einem Supermarkt in Köln hat er seinen Stammplatz. Ein Firmenchef bot ihm dort kürzlich einen Job an. Doch wie seriös ist das? Eine realistische Aussicht auf einen Arbeitsvertrag, auf ein geregeltes Einkommen?

Auch wenn Björn seinen Schlafplatz in der Natur vor den Toren Kölns liebt, mit dem Lohn könnte er vielleicht schneller seinen Traum vom Fahrradwohnwagen verwirklichen und vielleicht eine eigene Wohnung beziehen.

Fast jede vierte Frau wird Opfer von Gewalt durch ihren aktuellen oder früheren Partner. Aber auch Männer können Opfer werden. Was sagen Betroffene dazu?

Laut einer Studie des Bundesfamilienministeriums wird etwa jede vierte Frau mindestens einmal Opfer körperlicher oder sexueller Gewalt durch ihren aktuellen oder früheren Partner. Betroffen sind Frauen aller sozialen Schichten. An jedem dritten Tag wird eine Frau in Deutschland von ihrem Partner oder Ex-Partner getötet. Auch Männer sind betroffen, auch sie können Opfer werden. 37 Grad hat Betroffene von häuslicher Gewalt begleitet, einen Täter befragt und ein Frauenhaus besucht.

"Es kann jede treffen."

Die allein erziehende Jenny war auf der Suche nach Liebe und Glück, als sie eines Tages ihren vermeintlichen Traummann kennenlernte. "Ich war wie in einer Schockstarre, ich habe noch nie in so hasserfüllte Augen geschaut", sagt Jenny heute, wenn sie daran denkt, wie ihr Ex-Partner das erstmal zuschlug. Am nächsten Morgen flieht sie mit ihrer Tochter zu einer Freundin, doch nach unzähligen Reueschwüren verzeiht sie ihm und kehrt zurück. Ein Fehler, denn Demütigungen und Gewalt werden zum Alltag, bis sie fürchten muss, zu sterben. Jenny sagt: "Es kann jede treffen."

Letzte Zuflucht: Frauenhaus

Wenn die Gewalt eskaliert, können Frauen in ein Frauenhaus flüchten. Daniela Albring leitet ein autonomes Frauenhaus in Nordrhein-Westfalen. Sie weiß: "Es ist nicht immer nur das typische blaue Auge, was wir so denken, oh, das ist Gewalt, sondern es fängt viel, viel eher an. Und schraubt sich wie eine Spirale immer weiter über Jahre." Eine Betroffene, die in dieses Frauenhaus floh, berichtet von ihren Gewalterfahrungen.

Jahrelang wurde sie von ihrem Mann eingesperrt und schwer misshandelt. Ihr gelang mit ihren Kindern die Flucht ins Frauenhaus, doch seitdem muss sie um ihr Leben fürchten, denn ihr Ex-Partner droht ihr, sie umzubringen. "Man muss sich schon bewusst machen, dass die Frauen, die hierhin kommen, dass es wirklich oft lebensbedrohlich ist und der letzte Schritt ist", betont die Frauenhausleiterin Daniela Albring.

Auch Männer werden Opfer von Gewalt

Auch wenn 81 Prozent aller Menschen, die häusliche Gewalt erleben, weiblich sind, gibt es auch Männer, die Gewalt in der Partnerschaft erleben. "Wer glaubt schon einem Mann, der sagt: Ich werde von meiner Partnerin misshandelt", dachte sich der heute 39-jährige Tami Weissenberg (Name geändert). Jahrelang hat er eine Beziehung ausgehalten, die von psychischer und physischer Gewalt gegen ihn geprägt war.

"Die letzten Jahre war nur noch der Wunsch, o. k., wenn du das und das jetzt machst, dann hast Du vielleicht für ein paar Stunden, für ein paar Tage, vielleicht eine Woche, Deine Ruhe vor dem nächsten Übergriff. Es gab diese Momente, wo ich mir dessen bewusst war, was mir passiert und ich mir auch dessen bewusst war, das kannst du auch gar nicht mehr länger ertragen." Wie so viele, sah auch er jahrelang keine Möglichkeit, sich von seiner Partnerin zu lösen, auch weil es keine Hilfsangebote für Männer gab. Dass sich das ändert, dafür setzt er sich heute ein.